Studie über Craniosacral Therapie

Volltext herunterladen:

Craniosacral Therapie bei Befindlichkeitsstörungen 

Wirkungsaspekte der Craniosacral Therapie auf die Körpererfahrung aus PatientInnenperspektive. 

Eine qualitative Studie.

Schauer, K. (2018) Craniosacral Therapie bei Befindlichkeitsstörungen. Eine qualitative Studie. Mauritius: AV.

Craniosacral Therapie (CST) wird in Österreich zunehmend zur Behandlung von Befindlichkeitsstörungen angewandt. Ihre Wirksamkeit und die zugrundeliegenden Wirkmechanismen werden widersprüchlich diskutiert. Der von PatientInnen und AnwenderInnen berichtete deutliche klinische Nutzen wurde aus Sicht einer evidenzbasierten Medizin bisher nicht zufriedenstellend belegt.

METHODIK: Um zu untersuchen, ob und inwiefern sich subjektiv wahrgenommene Wirkungsaspekte durch CST bei Personen mit Befindlichkeitsstörungen ergeben, erhielten 21 Personen innerhalb von 2 Monaten 3 CST-Behandlungen. Anhand von leitfadenorientierten Entwicklungstagebüchern und einem telefonischen Interview (Follow-up), wurden die Dimensionen der Körpererfahrung (BIELEFELD 1986) evaluiert.

ERGEBNISSE: Es zeigten sich gute, äußerst vielseitige Therapiewirkungen (Linderung aktueller Beschwerden, Reduktion der Medikamenteneinnahme, Veränderungen in den Bereichen Arbeit, Freizeit, Schlafverhalten, Lebensstil, Lebenseinstellung, Körpereinstellung, Selbstwirksamkeit, Körperbewusstsein, Stimmung, Energiehaushalt und in Persönlichkeitsaspekten). Die Probandinnen berichteten von Veränderungen auf körperlicher, emotionaler und sozialer Ebene. Vielfach erhielten die Probandinnen Erkenntnisse und Einsichten über die eigene Person, über Beschwerdeursachen und beitragende Faktoren und über notwendige Therapieschritte. Schwerwiegende unerwünschte Nebenwirkungen traten nicht auf.

CONCLUSIO: Die CST kann in der Anwendung bei Personen mit Befindlichkeitsstörungen als hilfreiche und risikoarme Therapieform bewertet werden. Die vorliegende Studie liefert Hinweise über eine gute Wirksamkeit der CST bei unterschiedlichen Befindlichkeitsstörungen. Weiterführende Studien zur genauen Prüfung der Wirksamkeit der CST sind erforderlich.